Bitte bedenken Sie, dass die Erziehung eines Welpen zeit- und arbeitsintensiv ist. Es ist ratsam, sich rechtzeitig fachliche Kenntnisse für eine artgerechte Erziehung anzueignen.
Die meisten Welpen wechseln in der 9.-12. Lebenswoche ihren Besitzer. Das Rudel, in dem der Welpe bisher geborgen war wird aufgelöst. An seine Stelle tritt die Gemeinschaft mit dem neuen
Besitzer, der nunmehr das weitere Schicksal des ihm anvertrauten Hundes in der Hand hat. Der Welpe befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der so genannten Sozialisierungsphase. Er ist empfänglich
für jede Art der menschlichen Zuwendung, auf deren Basis er ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Dies wiederum bildet die wesentliche Grundlage für die nötige Selbstsicherheit und für die
Wesensfestigkeit.
Lernfähigkeit und Lernbereitschaft sind in diesem Lebensabschnitt besonders stark entwickelt. Hier gilt es nun gezielt - am besten spielerisch und in Form von positiver Bestärkung - die Erziehung
einzuleiten; niemals in Form einer starren Dressur! Seinen Spieltrieb sollte der Welpe in der Sozialisierungsphase auch mit anderen Artgenossen ausleben dürfen. Welpenspielstunden sind vermutlich
die sicherste Alternative, um einen jungen Hund gezielt im Umgang mit Artgenossen zu schulen. Viele Hundeschulen bieten solche Übungsstunden an und man sollte diese sinnvolle Gelegenheit auf
jeden Fall nutzen.
Rüde oder Hündin?
Beide Geschlechter haben ihre Eigenarten, mit denen man ohne weiteres zurechtkommen kann.
Hündinnen werden in der Regel zweimal im Jahr läufig. Sie bluten und dies kann mehr oder weniger Spuren im Haus hinterlassen – man darf also nicht zu pingelig sein. Hündinnen sind meistens
leichter zu erziehen.
Rüden markieren viel und leeren ihre Blase dabei oft nur „Tröpfchenweise“. Sie stehen ihren Artgenossen oftmals nicht sehr freundlich gegenüber. Sie spielen auch Zuhause gern mal die
Dominanzkarte aus, was aber mit konsequenter Erziehung (vom 1. Tag an!) durchaus in den Griff zu bekommen ist. Wird in der Nachbarschaft eine Hündin läufig leiden die Rüden mehr oder weniger.
Dies kann dazu führen, dass Ihr Rüde für einige Tage die Nahrung verweigert und insgesamt sehr unruhig ist.
Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein?
In der Regel werden Welpen sehr schnell stubenrein. Wenn sie Ihren neuen Mitbewohner mit 9-12 Wochen beim Züchter abholen ist es meist schon fast geschafft. Es liegt nun an Ihrer Beobachtungsgabe
und Ihrer Bereitschaft! Beachten Sie folgende Regeln: nach dem Fressen, nach dem Spielen und nach dem Schlafen - Welpen schnappen, nach Draußen bringen und ihn überschwänglich loben, wenn er sich
gelöst hat! Abends nicht zu spät füttern, damit er die Nacht durchhält. Wenn dann doch ab und zu ein kleines Malheur passieren sollte, handelt es sich meist nur noch um kleine
Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Welpe und Halter.
Wo soll der Welpe schlafen?
Wie alle Säugetiere schlafen auch Welpen natürlich am liebsten eng aneinander gekuschelt. Sie als Besitzer des jungen Hundes sind in erster Linie auch Sozialpartner. Es ist daher nur natürlich,
dass der Welpe zum Schlafen Körperkontakt sucht, eben vor allem nachts mit ins Bett will. So leid Ihnen der von Mutter und Geschwistern getrennte Welpe in den ersten Tagen auch tun mag, Sie
sollten ihm niemals erlauben, was Sie auch später nicht tolerieren wollen. Konsequente Erziehung beginnt am 1. Tag! Hunde nicht im Bett schlafen zu lassen ist nicht nur aus hygienischer Sicht
ratsam, sondern macht auch von Anfang an klar, dass Sie als „Rudelführer“ eben bestimmte Privilegien haben, die zu akzeptieren sind. Platzieren Sie Ihren Liebling auf seinen vorgesehenen
Schlafplatz (Decke, Korb oder in der ersten Woche kann es auch ruhig eine Box oder größerer Karton sein) neben Ihr Bett, so dass er Sie sehen und hören kann. Loben Sie ihn, wenn er dort ruhig
wird und liegen bleibt. Das Nachtlager neben dem Bett hat nicht nur den Vorteil, dass der Welpe sich meist schnell damit zu- frieden gibt, sondern auch, dass Sie gleich bemerken, wann der Welpe
erwacht und aufsteht (was oftmals eine Blasenentleerung nach sich zieht, also höchste Eile gebietet).
Wenn Sie nicht wünschen, dass Ihr Hund im Schlafzimmer seinen ständigen Ruheplatz behält, dann können Sie in den nächsten Wochen (wenn der Hund sich eingewöhnt hat) damit beginnen seinen
Liegeplatz nach und nach immer weiter vom Bett zu entfernen, bis der gewünschte Platz erreicht ist.
Fütterung des Welpen
Der Züchter sollte Ihnen für den Anfang das Futter mitgegeben, welches der Welpe bei ihm bekommen hat. Durch die Trennung von Mutter und Geschwistern kann es am Anfang durchaus passieren, dass
ihr Welpe die ersten Tage nicht so gut frisst. Er probiert sicher auch aus, ob er bei Ihnen nicht etwas Besseres bekommen kann. Seien Sie konsequent. Wenn der Welpe Hunger hat frisst er! Bieten
Sie ihm 3-4-mal täglich sein Futter an und stets frisches Wasser. Bitte das Futter nicht stehen lassen - wenn er sein Fressen beendet hat oder nicht mag - einfach wegnehmen. Wenn man das Futter
stehen lässt erzieht man sich schlechte Fresser und das muss nicht sein.
Wie lange soll ich mit meinem Welpen spielen oder spazieren gehen?
Tägliche Bewegung stärkt Muskeln und Ausdauer des Welpen, aber übertreiben Sie es nicht! Kurze und regelmäßige Spaziergänge sollten Sie jeden Tag machen. Gestalten Sie Ihre Spaziergänge
abwechselungsreich, indem Sie die Spazierwege ändern und allmählich kleine Übungseinheiten einbauen (sitz, bleib usw.) Die Gelenke, Sehnen und Bänder des Welpen / Junghundes brauchen Zeit zum
Wachsen und Festigen. Beachten Sie dies nicht, können bleibende Schäden die Folge sein. Ein Welpe braucht aber auch viel Ruhe und Schlaf.
Tipps zur Leinenführigkeit
Wichtig für ein effektives Training der Leinenführigkeit ist, dass Sie bereits mit dem Welpen üben. Dazu müssen Sie Ihren Hund auf jedem Spaziergang mehrfach anleinen. Damit Ihr Hund das Anleinen
nicht negativ verknüpft, sollten Sie Ihren Hund keinesfalls nur am Ende des Spazierganges oder nach einem Spiel mit anderen Welpen an die Leine nehmen und so zum Auto oder nach Hause
zurückkehren. Ziel des Leinentrainings ist es, dass sich Ihr Welpe an der Leine genauso gelassen und fröhlich neben Ihnen her bewegt, wie ohne Leine. Dieser Erfolg kann schnell erreicht werden,
wenn Ihr Welpe versteht, dass die Leine eine Verbindung zwischen ihm und Ihnen darstellt, die eine bestimmte feste Länge hat (sinnvoll ist ca. 1-1,5 m) und außerdem zu respektieren ist. Die Länge
der Leine wird Ihr Hund schnell registrieren, aber wie lernt er sie zu respektieren? Sobald Ihr Welpe das Ende der Leine erreicht hat, wird er, wenn Sie wirklich nichts anderes machen als einfach
stehen zu bleiben, einen unangenehmen Widerstand am Halsband fühlen. Wenn Sie an der Leine ziehen, wird das einen natürlichen Reflex zum Gegenzug auslösen, damit wäre also nichts gewonnen. Sie
erreichen am meisten, wenn Sie tatsächlich wortlos stehen bleiben und abwarten, bis Ihr Welpe von alleine wieder näher zu Ihnen herankommt, die Leine also wieder durchhängt – jetzt sehr wichtig -
Belohnung nicht vergessen. Stellen Sie sich einen an einen Pfahl angebundenen Hund vor. Niemals wird das Tier endlos an der Leine zerren, sondern, sobald es festgestellt hat, dass es nicht weiter
geht, wird es sich setzen (und evtl. jammern) und abwarten. Genauso wird Ihr Welpe an der Leine lernen, dass es gerade dann überhaupt nicht vorwärts geht (was er ja so dringend möchte), wenn er
das Ende der Leine straff zieht und Druck am Hals verspürt.
Aber sobald er an lockerer Leine entspannt neben Ihnen geht, wird er mit Leckerchen belohnt und kommt vorwärts (was er ja will). Wichtig bei all dem ist absolute Konsequenz, denn sonst kann der
Lerneffekt natürlich nicht eintreten, sondern das Gegenteil: “Wenn ich stark genug ziehe, geht es doch vorwärts!”.
Kleiner Tipp für den Alltag
Seien Sie rücksichtsvoll! Es gibt Menschen, die ängstigen sich vor Hunden. Wann immer Sie bemerken, dass andere Menschen sich ängstigen oder unsicher auf Sie zukommen, sollten Sie Ihren Hund zu
sich rufen und ggf. anleinen. Gleiches gilt für Hunde, die angeleint Ihren Besitzer begleiten. Auch hier sollten Sie zunächst Ihren Hund zu sich nehmen. Die Aussage „der tut nichts“ ist völlig
ungeeignet, um Ängste zu beseitigen bzw. ungewünschte Kontakte zu vermeiden.
Ängste und Vorurteile werden viel leichter abgebaut, wenn Ihr Hund zuverlässig gehorcht und sich ruhig und gelassen an der Leine zeigt.
Wenn Sie Fragen haben, sollten Sie sich vertrauensvoll an Ihren Züchter wenden. Gern helfen Ihnen aber auch die Zuchtwarte oder Erziehungsbeauftragten des Japan Akita
e.V., wenn einmal ein Problem auftritt.